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Pfarrei Nachtsheim

St. Stephanus

 

Kirchengeschichte:

800

831 Weihe einer St. Stephanus-Kirche

900

1000

1100

1200

1210 Konsekration eines Altares (und einer neuen Kirche?) durch Brunward, Bischof von Schwerin

1266 Glocke auf den Titel der vier Evangelisten geweiht

1300

1320 Augustinus v. Engelen, Pfarrer in Nachtsheim

1363 Johann, Pfarrer in Nachtsheim

1400

1471 Stiftung eines Altars zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit, der Muttergottes, des hl. Ewald, Wendalinus, Lucia und St. Barbara. Bechtold, Regent der Pfarrkirche Nachtsheim.

1488 Graf Philipp und seine Ehehälfte Walpurgis von Solms stiften einen Altar

1500

1500 Franz v. Schmidt, Pfarrer in Nachtsheim.

1513 bis 1539: Peter Rasoris, Pastor (auch Offiziant genannt) in Nachtsheim.

1539 bis 1550: Michael Thorner, Pfarrer in Nachtsheim.

1550 bis 1578: Johann Virneburg, Pfarrer in Nachtsheim.

1557 Taufstein aus Tufflava mit dem Wappen der Virneburger Grafen

1583 bis 1599: Franz Scheidt, Pfarrer in Nachtsheim.

1588 Errichtung des Sebastianusaltar

1600

1600 bis 1620: Friedr. Schultgen, Pfarrer in Nachtsheim.

1620 Gerhard Staproa (Scopp), 1620, 1625 und 1629 erwähnt.

1630 Anton Homphäus, Pfarrer in Nachtsheim.

1646 bis 1657: Joh. Ad. Lemmersdorf, Pfarrer in Nachtsheim.

1657 Lorenz Kirchbach, Pfarrer in Nachtsheim.

1660 bis 1677: Joh. Leonh. Herresbach, Pfarrer in Nachtsheim.

1677 bis 1701: Joh. Klüsserath, Pfarrer in Nachtsheim.

1680 Anschaffung einer Glocke

1700

1701 bis 1721: Joh. Ant. Dreiser, Pfarrer in Nachtsheim.

1721 bis 1759: Joh. Dreiser, Pfarrer von Nachtsheim (Bruder von Joh. Ant. Dreiser).

1721 Renovierung der Kirche

1760 bis 1771: Jak. Gerhards, Pfarrer in Nachtsheim.

1771 bis 1776: Friedr. Wolfgang Iserstädt, Pfarrer in Nachtsheim.

1776 bis 1798: Franz Georg Rosenbaum, Pfarrer in Nachtsheim.

1780 9. Juli: Glockenweihe auf den Namen „Carolus“.

1800

1802 bis 1805: Peter Wagner, Pfarrer in Nachtsheim.

1805 bis 1814: Leonh. Steph. Arn. Angeli, Pfarrer in Nachtsheim.

1814 bis 1820: Christian Breuer, Pfarrer in Nachtsheim.

1821 bis 1858: Johann Benden, Pfarrer in Nachtsheim.

1849 Bau des Pfarrhauses durch Baumeister Michael Alken, Mayen

1854 Nachtsheim ist Pfarrort für die Gemeinden Nachtsheim, Anschau, Ditscheid, Münk und Bermel

1858 bis 1865: Philipp Vogel, Pfarrer in Nachtsheim.

1858 Erste Pläne für einen Kirchneubau

1865 bis 1868: Ant. Jos. Frank, Pfarrer in Nachtsheim.

1868 bis 1870: Kirchenkollekte zur Finanzierung des Neubaus

1869 bis 1884: Alois Conrady, Pfarrer in Nachtsheim

1870 Abbruch der alten Kirche

1873 Eine Glocke wird umgegossen, wozu Kaiser Wilhelm I. drei Zentner Geschützbronze schenkt. Orgel von St. Clemens, Mayen wird für 800 Taler gekauft.

1875 12. Juni: Konsekration der Pfarrkirche durch Weihbischof Johann Jak. Krafft.

1885 bis 1899: Friedrich Pauly, Pfarrer in Nachtsheim.

1899 Anlage eines neuen Friedhofs im Hambusch (Heute: Greimerstälchen)

1899 bis 1919: Heinrich Getz, Pfarrer in Nachtsheim.

1900

1909 Die Kirche wird außen frisch verputzt und im folgenden Jahr mit neuen Platten versehen.

1919 bis 1922: Hans Ant. Gunderhausen, Pfarrer in Nachtsheim.

1922 bis 1931: Peter Müller, Pfarrer in Nachtsheim.

1927 Drei neue Glocken werden von der Fa. Mabilon / Saarburg hergestellt.

1931 bis 1938: Michael Kirchhoff, Pfarrer in Nachtsheim.

1934 Eine Kirchenheizung für 1.200,- RM wird installiert

1935 Bau des Stephanussaales.

1936 Innenrestaurierung der Pfarrkirche durch die Gebr. Balmus aus Münstermaifeld.

1937 4. April: Pastor Kirchhoff wird während der Christenlehre von der Gestapo abgeführt und für einige Monate in Haft genommen.

1938 bis 1950: Josef Mechelen, Pfarrer in Nachtsheim.

1941 7. November: Die Pfarrgemeinde Bermel wird selbständig.

1942 10. August: Zwei Glocken werden aus Kriegsgründen eingezogen.

1944 Mariensäule auf dem Kirchplatz wird eingeweiht

1945 Zum Dank an die Bewahrung des Dorfes vor den schweren Bombenabwürfen an

Sylvester 1944 gelobt die Bevölkerung eine Wallfahrt nach Maria Martental.

1949 23. Oktober: Glockenweihe in Nachtsheim: Die Marienglocke mit 870 kg und die Stephanusglocke von 380 kg.

1950 bis 1961: Friedrich Hilgert, Pfarrer in Nachtsheim

1951 Das Dach der Kirche wird renoviert.

1957 11. August: Die von Pastor Hilgert in Rom erworbene und beglaubigte Reliquie vom Hl. Stephanus wird feierlich in die Kirche übertragen.

1960 Die mit 1.800 kg schwerste Glocke der Nachtsheimer Kirche wird auf den Namen „Christus der Herr“ geweiht.

1962 bis 1974: Klaus Schwerdtfeger, Pfarrer in Nachtsheim

1963 Eindringende Feuchtigkeit lassen erste Gedanken an einen Um- oder Neubau der Kirche aufkommen.

1965 12. März: Aus Sicherheitsgründen wird der Raum an der Kommunionbank in der Pfarrkirche gesperrt.

1966 20. September: Die Bauarbeiten für ein neues Pfarrjugendheim beginnen.

1967 Der als Notkirche vorgesehene große Raum im Pfarrjugendheim wird fertiggestellt.

1968 Die Abbrucharbeiten an der alten Kirche beginnen und im gleichen Jahr wird mit dem Neubau der Kirche begonnen.

1970 23. Dezember: Die Benediktion der neuen Kirche durch Prälat Schmitz, Trier und Regionaldekan Menzenbach vollzogen.

1971 13. Juni: Feierliche Konsekration der neuen Pfarrkirche St. Stephan durch Weihbischof Carl Schmitt. In das Reliquiengrab werden Reliquien des hl. Simeon aus Trier sowie der ungezählten hl. Trierischen Märtyrer und des
hl. Julian von der Legion des hl. Gereon eingeschlossen.

1972 Pastor Schwerdtfeger segnet die neue Dreifaltigkeitskapelle ein.

1974 Pfarrer Schwerdtfeger wird nach Bassenheim versetzt. Es folgt eine zweijährige Vakanz.

1976 bis 1991: Karl Zech, Pfarrer in Boos, Nachtsheim und Weiler.

1978 Die vier alten Glocken werden im neuen Glockenturm aufgehängt.

1983 Die Kirchenbänke können angeschafft werden. Bisher waren Stühle als Notbestuhlung in der Kirche.

1985 Die Fenster der Kirche müssen aufwendig renoviert werden.

1988 Wolfgang Dröschel wird als Diakon mit Zivilberuf in den Pfarreien Boos, Nachtsheim und Weiler eingeführt.

1991 bis 2000: Pater Paul Plutta SVD, Pfarrer in Nachtsheim.

1994 Erneute Sanierungsarbeiten an den Kirchenfenstern.

1995 1.Mai: Zum 50. Mal findet die nach dem Krieg versprochene Wallfahrt nach Maria Martental statt.

1999 8. Dezember: Pater Paul Plutta SVD feiert sein 40-jähriges Priesterjubiläum.

2000

2000 Michael Frevel, Pfarrer in Bermel, Boos, Monreal, Nachtsheim und Weiler.

2001 Rudolf Theobald, Kooperator in Bermel, Boos, Monreal, Nachtsheim und Weiler.

2011 Alois Dreser, Pfarrer von Bermel, Boos, Monreal, Nachtsheim und Weiler

Filialkirchen

Anschau St. Ägidius
Ditscheid St. Apollonia
Münk St. Hubertus

Pieta in der Pfarrkirche St. Stephanus

Die Darstellung der Pieta

Die abgebildete Figurengruppe steht in der Pfarrkirche St. Stephanus vorne rechts. Früher befand sie sich im hinteren Teil der alten Pfarrkirche und verbrachte danach über 30 Jahre im Kellerraum der Kirche, da sie stark beschädigt war. 2002 wurde sie im Auftrag der Katholischen Frauengemeinschaft der Pfarrei restauriert und wieder aufgestellt. Die Figurengruppe zeigt Jesus nach der Abnahme vom Kreuz in den Armen der Schmerzensmutter Maria. Links vorne kniet Maria von Magdala und rechts ist Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, zu sehen. Die weiteren dargestellten Personen sind Josef von Arimathäa, der Jesus seine Grabstätte zur Verfügung stellte, und Nikodemus, der Myrrhe und Aloe für die Einbalsamierung Jesu mitbrachte, wie es im Johannesevangelium beschrieben ist.

 

Die Geschichte der Pieta

Diese Statue wurde der Pfarrei Nachtsheim von dem ehemaligen Pfarrer Michael Kirchhoff gestiftet. Er war Pastor in Nachtsheim von 1931-38. Er ließ die Figur 1937 von einem Trierer Künstler aus Eichenholz schnitzen als Nachbildung einer Terrakotta-Figur der Pfarrei aus dem Jahre 1873, die zu Schaden gekommen war.

1937 wurde Pastor Kirchhoff von den Nationalsozialisten verhaftet und in Untersuchungshaft nach Koblenz gebracht. Eine Augenzeugin erinnert sich noch: ‚Wir waren in der Alten Schule und Pastor Kirchhoff hielt Christenlehre. Es klopfte an der Tür und Pastor Kirchhoff öffnete. Da standen vier Männer der Gestapo und sprachen mit dem Pastor. Dieser kam kurz darauf zurück und sagte nur: „Wir müssen Schluss machen. Geht nach Hause!” Dann wurde er vor unseren Augen von der Gestapo abgeführt.’

Man warf Pfarrer Kirchhoff vor, dass er sich in seinen Predigten gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten ausgesprochen hatte. Pastor Kirchhoff wird als mutiger Mann beschrieben, der gesehen hat, welches Leid durch die neue Regierung über die Bevölkerung kam. “Da konnte er den Mund nicht halten!“ beschrieb ihn eine ältere Bürgerin.

Während Pfarrer Kirchhoff im Untersuchungsgefängnis war, hat sich die Pfarrei in Gebet und Tat für seine Freilassung eingesetzt. Folgendes wurde berichtet:

In fast jedem Haus wurde ein Schreiben verfasst, in dem die Untadeligkeit und Rechtschaffenheit des Pastors bezeugt wurde. Diese Schreiben wurden von der Schwester des Pastors, Christine Kirchhoff, zum Untersuchungsrichter noch Koblenz gebracht.

Die Mädchen der Pfarrei gingen in dieser Zeit Woche für Woche zu Fuß nach Maria Martental, um dort für die Freilassung ihres Pastors zu beten.

Des weiteren wurden Andachten und Rosenkranzgebete für den inhaftierten Pastor in der Pfarrkirche gehalten. Der Küster Peter Thome betete vor und der Organist und Lehrer Jakob Pauly spielte die Orgel. Das wurde von den Behörden nicht gerne gesehen und man warf den beiden Widerstand gegen die Nationalsozialisten vor. Der Küster wurde zum Landrat bestellt und verwarnt. Doch dieser ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Er sagte. „Ich mach nichts verkehrt. Ich tu doch nur das!“ Darauf nahm er seinen Rosenkranz aus der Tasche und begann zu beten. „Hören sie auf! Gehen sie!” rief der Landrat und damit war die Sache für den Küster erledigt. Lehrer Jakob Pauly musste wiederholt zu Vernehmungen durch den Kreisleiter der Partei und durch den Landrat nach Mayen. Auch der zuständige Schulrat warf ihm die „Förderung der Abendandachten“ vor, wie es in einem Schreiben an Lehrer Pauly heißt. Zudem weigerte sich der Lehrer, der NSDAP beizutreten und wurde nach Mannebach und später nach Arft strafversetzt, was in dieser Zeit ohne Auto eine harte Strafe war. So kam Pfarrer Kirchhoff nach 5 Monaten Untersuchungshaft wieder frei, denn der Richter in Koblenz, ein Gegner des Naziregimes, war von der Unschuld des Pastors überzeugt. Da dieses Urteil nicht im Sinne der Partei war, wurde der Richter später strafversetzt.

Pastor Kirchhoff fuhr dann mit dem Zug von Koblenz bis Monreal. Es wird berichtet, dass ihm auf der Heimreise ein Spitzel der Nazis gefolgt ist, der ihn unterwegs in ein Gespräch verwickelte, um seine Gesinnung zu prüfen. Doch Pastor Kirchhoff war mittlerweile wohl vorsichtiger geworden.

Mit dem Geschenk der Statue an die Pfarrei hat Pfarrer Kirchhoff den Dank über seine Freilassung ausgedrückt. Dank dem Himmel, der die Gebete der Menschen erhört hat und Dank an die Pfarrei, die sich so engagiert für ihn eingesetzt hat. Damit ist die Statue verbunden mit der Glaubens- und Lebensgeschichte der Pfarrei und legt Zeugnis ab von den Menschen ihrer Zeit, die Mut und Zivilcourage bewiesen haben.

Die Geschichte der Vorgängerfiqur

Zur Ausstattung der neu erbauten Pfarrkirche 1870 – 72 bestellte der Pastor Alois Conrady eine Pieta aus Terrakotta. Leider wurde die erste Figur beim Brennen beschädigt, die zweite Ausführung, die dann im November 1872 geliefert wurde, hatte beim Transport Schaden erlitten, so dass eine neue Ausführung gefertigt wurde, die erst im Januar 1873 nach Nachtsheim geliefert werden konnte.

In der Pfarrchronik schreibt Pastor Conrady am 28.01.1873:

„… Aber man meint wirklich, es sei Gottes Fügung gewesen. Die jetzige Gruppe ist bei weitem schöner als die zwei verunglückten waren. Sie hat ein für allemal eine eigene Beziehungskraft, diese Schmerzensmutter mit dem heiligen Leichnam auf dem Schoße. Ich kann kaum in die Kirche gehen, ohne ihr einen extra Besuch zu machen. Möge Sie recht viele Herzen zur Andacht stimmen und nach oben ziehen! Deo gratias”

Quelle: Kath. Frauengemeinschaft Nachtsheim; Marlene Dröschel

 

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