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Zu Ostern – Pastor Alois Dreser

Liebe Mitchristen,

„Jesus, unser Gott und Heiland, in einer Zeit der Belastung und Unsicherheit für die ganze Welt kommen wir zu Dir und bitten Dich.“
Mit diesen Worten beginnen wir das „Corona-Pandemie-Gebet“, das wir nun seit 2 Jahren immer wieder beten. Wer von uns hätte gedacht, dass sich die Pandemie solange hinzieht. Dankbar sind wir, dass durch die Impfungen wenigstens der Verlauf einer Infektion nicht mehr so dramatisch ist, wie zu Beginn der Pandemie. Trotzdem, es scheint nicht besser zu werden und diese Situation belastet immer mehr. Wie wird das weiter gehen? Wo wird das enden?
Dann all die Geschehnisse in unserer Kirche bezüglich Kindesmissbrauchs durch Priester und all die Diskussionen über Reformen in der Kirche – Synodaler Weg. Wie wird das weitergehen? Wo wird das enden?

Dann jetzt, der Krieg in der Ukraine mit all den Schreckensnachrichten und -bildern.
Wie wird das weiter gehen? Wo wird das enden?
Dazu kommen dann noch die eigenen Sorgen – persönlich, familiär – die jeder von uns auch noch hat.

Aufgrund des Redaktionsschlusses des Pfarrbriefes, schreibe ich Ihnen diese Zeilen am 2. Fasten-sonntag, an dem wir das Evangelium von der Verklärung Jesus gehört haben.
Dort heißt es: „Da rief eine Stimme aus der Wolke: „Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.“ (Lk 9,35) Wie die Situation sich bis Ostern entwickelt, kann niemand abschätzen. Doch die Entwicklungen erfüllen uns mit Sorge und machen Angst. All das belastet uns auf die eine oder andere Weise und drückt uns nieder, wie eine schwere Last. Mit dem Lieddichter fragen wir uns: „Wohin soll ich mich wenden, wenn Gram und Schmerz mich drücken? (GL. Nr. 145)

Wir wissen wohin wir uns wenden können. Wir wenden uns im Gebet an dreifaltigen Gott, der sich uns in Jesus offenbart hat, als der Gott mit und für uns Menschen. Damit lösen sich die Ängste und Unsicherheiten aber nicht in Luft auf. Sie lassen sich nicht einfach ausschalten.

Ich glaube, dass gerade dieser Moment, wenn wir das Drückende und Belastende erkennen und annehmen, der Zeitpunkt ist, an dem wir in die Nachfolge Jesus eintreten. Das scheint mir unser Kreuz in dieser Zeit zu sein. Vom Gefühl her ist es zum Weglaufen, doch unser Herr lief nicht vor dem Kreuz weg, er nahm es auf seine Schultern.
Im Garten Gethsemane schwitzte er Blut und Wasser, nicht aus Angst um sich selbst, sondern weil er in das Leid und die Gewalttätigkeit der Menschheitsgeschichte blickte.
Auch das Leid, das wir heute erfahren ist sein Leid. Er leidet mit uns. Das kann uns Trost sein und Kraft geben, er ist an unserer Seite. Aber auch umgekehrt, Simon von Cyrene half Jesus das Kreuz tragen, weil er unter der Last zusammenbrach. Wir können Jesus helfen das Kreuz unserer Tage, in Welt und Kirche, zu tragen, indem wir eben nicht weggehen, wegsehen sondern bleiben und um dort, wo wir hingestellt sind, das Gute zu wirken und der Spirale der Gewalt unser Gutsein entgegensetzen. Das können wir aber nur aus der Kraft des Glaubens, so wie die Jünger es nach der Auferstehung Jesu tun konnten. Sie konnten es nicht aus sich heraus. Es war ihnen möglich, weil sie die Erfahrung von Ostern machen konnten und diese Botschaft, der Herr lebt und ist wahrhaft von den Toten auferstanden, haben sie in die Welt hinausgetragen und mit ihrem Leben bezeugt. Für einen Traum oder ein Geschwätz gibt keiner sein Leben hin, dazu hängt jeder zu sehr an seinem Leben. Die Jünger haben die Auferstehung als wahr und Wirklichkeit erfahren.

Darum ist uns Christen das Kreuz auch Zeichen für das Leben, für die Auferstehung und weniger das Zeichen des Todes. Es ist das Zeichen des Sieges über den Tod.
Damit wir aber die Kraft haben das Kreuz anzunehmen und zu tragen hat der Herr uns beim letzten Abendmahl das Geschenk der Eucharistie hinterlassen. In ihr stellt Jesus sich an unsere Seite und geht mit uns durch diese Zeit. So macht er sein Versprechen wahr: „Seid gewiss ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)
Jesus lebt und hat im Tod die Welt überwunden. Schauen wir bei all den Irrungen und Wirrungen dieser Tage auf ihn und bleiben wir bei ihm in Freud und Leid, mit unseren Fragen und Hoffnungen.

Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest.

Ihr Pastor
Alois Dreser

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