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Von Pastor Alois Dreser

Liebe Schwestern und Brüder,

„Tunnelblick“, so könnten wir das Umschlagbild unseres Osterpfarrbriefes auf den ersten Blick hin überschreiben. Ich stecke in einem Tunnel, einem gemauerten Brunnen vielleicht, in einer Röhre fest. Man kann die bedrückende Enge förmlich spüren, das Gefangensein. Gleichzeitig ahne ich etwas von der Freiheit und der Weite die mich erwartet, die mir das glänzende Licht verheißt, wenn ich dem Licht entgegenschaue. Doch der Zugang dahin ist versperrt, ein scheinbar unüberwindbares Hindernis, ein Verschluss in Form eines Kreuzes. Und dieses „Verschluss-Kreuz“ macht die Enge noch drückender. Wir erahnen dahinter eine Weite, von der wir aber nichts genaues wissen, nur dass es unser bisheriges Er-kennen und Wissen, unsere bisherige Sichtweise, unsere Begrenztheit, übersteigt – in ein neues Licht setzt.
Und so kann aus dem Tunnelblick ein Osterblick werden.
Durch das Kreuz hindurch zum Licht der Auferstehung.
Jesus ist uns vorausgegangen, hat den „Kreuz-Verschluss“ beiseite geräumt. „Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? …; er war sehr groß“ Mk 16, 3.4 So fragen die Frauen als sie am ersten Tag der Woche zum Grab Jesu gehen.

Das Leben im „Tunnelblick“ gesehen, das ist unser Alltag, unser Hier und Heute! Das Leben im „Osterblick“ gesehen, das heißt, dass wir unser Leben neu verstehen als Leben mit ihm, dem Auferstandenen, dem geheimnisvoll Gegenwärtigen. Ostern – das steht aber auch dafür, dass seine Auferstehung die Antwort ist auf alles, was wir als Grab im Leben empfinden und erfahren. Jesu Auferstehung richtet sich keineswegs nur auf das Jenseits, wird nicht erst wirksam jenseits der Todesschwelle, sondern gilt für das Diesseits, für Heute und Morgen. Im Glauben an seine österliche Gegenwart liegt der Mut, aus unseren Gräbern aufzubrechen, die Hoffnung, dass es mehr Wege zum Leben gibt als jene Sackgassen, in denen wir uns gerade zu befinden glauben, Findigkeit zum Leben auf anderen Ebenen, als wir sie uns vielleicht erträumt haben: also Lebendigkeit trotz und in Krankheit, Bewegung trotz pandemischer Lähmung, eigener Wert und eigene Würde trotz aller erfahrenen Erniedrigung. Und schließlich: Leben von Gott trotz allen menschlichen Todes.
Das allerdings ist eine Botschaft, so unglaublich, dass wir zuerst wie die Frauen im Evangelium der Osternacht nur mit Schrecken und Entsetzen darauf reagieren können. Aber aus Schrecken und aus Schweigen wird offensichtlich der Osterglaube geboren. Aus ihm erwächst die Fähigkeit, ihn zu sehen – dort, wo wir jetzt stehen.

Liebe Mitchristen,
die Corona-Pandemie erlaubt uns zurzeit lediglich Gottesdienste zu feiern unter bestimmten Schutzmaßnahmen. Diese sind uns ja ausreichend bekannt. Die Durchführung dieser Maßnahmen konnten wir bis jetzt nur in unseren Pfarrkirchen gewährleisten. Daher möchte ich an dieser Stelle mal ausdrücklich allen danken, die bis jetzt den Begrüßungsdienst übernommen haben. Ohne Sie wäre die Feier der Messe Werktags wie sonntags nicht möglich gewesen.
In unseren Filialkapellen fanden allerdings über ein Jahr lang keine Gottesdienste mehr statt.
So lange es keine weiteren Einschränkungen mehr gibt, würde ich gerne Schritt für Schritt auch hier wieder zum Gottesdienst einladen. Die Kapellen in Anschau und Luxem bieten dazu die Voraussetzungen und bieten, auch aufgrund ihrer Größe, einer größeren Anzahl von Gläubigen (aufgrund der Abstands-bedingungen) die Möglichkeit der Teilnahme.
Dankenswerter Weise haben sich auch hier Ehrenamtliche gefunden, die bereit sind den Empfangsdienst zu übernehmen, um auf die Einhaltung der Vorgaben zu achten. Ohne deren Dienst wäre ein Gottesdienst auch hier nicht möglich. Wann in den übrigen Filialkapellen die Messe wieder gefeiert werden kann, ist noch nicht absehbar. Bei den bestehenden Abstandsregelungen sind diese Kapellen einfach zu klein.

Ich hoffe auf Ihr Verständnis
und wünsche Ihnen allen ein gesegnetes Osterfest und bleiben Sie gesund.

Ihr Pastor Alois Dreser

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