Liebe Mitchristen,
als ich mich im Dezember-Pfarrbrief an sie gewandt habe, bin ich davon ausgegangen, dass ich mich zum letzten Mal als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Nachtsheim an sie wenden würde. Nun ist es doch noch anders gekommen. Ich werde Ihnen also noch weiterhin erhalten bleiben. Wie lange ist noch unklar.
Wie sie ja sicher aus der Presse mitbekommen haben, hat die Kleruskongregation in Rom die Synodenumsetzung gestoppt, um die Gesetzeslage genauer zu prüfen. Daher hat unser Bischof die Aufhebung unserer Pfarreien und die Gründung der neuen Pfarrei Mayen ausgesetzt. Dies bedeutet für sie / für uns, es bleibt zunächst mal alles beim Alten.
Ich denke, mehr brauche ich dazu jetzt nicht zu sagen, kann ich auch nicht. Gehen wir, wie gewohnt unserer Arbeit nach.
Pastor Dreser
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Liebe Christen,
die Rücknahme der Dekrete zur Neuordnung der Pfarreien im Bistum Trier hat in unseren Pfarreien ganz unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Das Spektrum reicht von Erleichterung bis hin zu Ernüchterung bzw. Enttäuschung. Manche sehen darin die Chance, dass die „Strukturreform“ zurückgenommen wird, andere fühlen sich ausgebremst. Was ist richtig, was falsch? Jeder, der – wie auch immer – in die Umsetzung der Synodenbeschlüsse involviert war, hat seine eigene Perspektive darauf und es ist nicht auszumachen, wer Recht hat oder nicht. Darum geht es auch an dieser Stelle nicht!
Ein Grund für diese unterschiedliche „Gefühlslage“ liegt darin, dass bei allen unterschiedliche Kirchenbilder mitschwingen, alle unterschiedliche Hoffnungen und Bilder mit dem verbinden, was Kirche ist und was nicht. Und wahrscheinlich gibt es viele weitere Gründe für unser Verhalten hierzu.
Gerade den Menschen in den pfarrlichen Gremien ist in den letzten Monaten jede Menge zugemutet worden. Sei es die Fülle an Informationen, mit denen sie konfrontiert wurden, zusätzliche Termine oder aber ein gewaltiger „Aufgabenkatalog“, der zeitnah abgearbeitet werden musste. Das hat sehr viel Zeit und viele Nerven in Anspruch genommen. Auch an dieser Stelle gilt der Dank für Ihren Einsatz und Ihr Engagement in den letzten Jahren!
Und nun? Was zunächst bleibt ist die Ungewissheit, wie es mit der Umsetzung der Synodenergebnisse weitergeht. Was bleibt, ist die Hoffnung des je einzelnen, dass es gut ausgeht. Was bleibt, ist die gute Nachricht des Evangeliums.
Vielleicht ist die Zeit der Ungewissheit auch zu nutzen. Im Gebet. Um sich zu sammeln und sammeln zu lassen. Um (er)neu(t) hinzuhören auf das, was den Menschen hier in unseren Orten und Pfarreien im Evangelium gesagt wird. Um sich wandeln zu lassen für das, was Jesus uns aufgetragen hat: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen.“ (Mk 16, 15).
Kirche ist immer noch sinnstiftend – oder sollte zumindest noch so erfahrbar sein können. Sinn verleiht Kraft und Zuversicht, auch in Zeiten der Ungewissheit. Hierfür steht auch der Anfang des neuen Jahres:
„Verliert euch nicht! Oder anders gesagt: Findet euch wieder. Die Aufgaben werden nicht verschwinden. Aber die Zwischenräume könnt ihr weiten. Dass genug Raum ist für dich. Wie Gott dich gewollt hat. Mensch mit menschlichem Antlitz. Mit einem Herz, das hüpft vor Liebe. Mit Seele, richtig Seele. Und wachsendem Mut, den Frieden auszurufen und dass ein guter Stern über allem steht. Die Geschichte von jenem Kind, das gekommen ist mit Licht und Liebe und Gott und uns Menschen im Herzen, habe ich erst später gehört. Aber ihr kennt sie ja schon. Gut so! Verliert euch nicht!“ (Frank Howaldt, in: Der andere Advent 2019, 1.12.).
In diesem Sinne: Ihnen allen ein gutes und gesegnetes neues Jahr
Im Namen der Steuerungsgruppe, Ihr Oliver Serwas